Einsteigertipps

Sie haben sich mit der Materie „Aquarium“ ein wenig auseinandergesetzt und möchten nun Ihre eigene kleine Unterwasserwelt für Zuhause? Hejato möchte Menschen für die Aquaristik begeistern, daher haben wir einen kleinen Leitfaden und Tipps für Ihr erstes Aquarium erstellt. In diesem Leitfaden beschreiben wir die wichtigsten Dinge wenn es darum geht einen kleinen Unterwasserlebensraum anzuschaffen.

Grundlegendes

Ein Aquarium muss gepflegt werden, genau wie andere Haustiere. Bei Vernachlässigung Ihres Aquariums und falscher Pflege kostet Sie das nicht nur Nerven, sondern auch Geld - was ärgerlich und frustrierend ist. Für die Pflege der Flora und Fauna sollte man, auch den Tieren zuliebe, daher genügend Zeit einplanen.

Unser Tipp: Nehmen Sie sich an einem Tag der Woche etwa eine Stunde Zeit, um Ihr Becken zu säubern und zu pflegen.

Welche Aquariengröße ist geeignet für mich als Einsteiger?

An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass große Becken bezüglich der Wasserwerte grundsätzlich stabiler als kleine Becken sind. In Zoohandlungen wird Einsteigern daher oft zu einem großen Becken geraten, mit der Begründung nicht so oft das Wasser wechseln und weniger auf Wasserwerte achten zu müssen. Das ist leider ein Trugschluss. Nur ein Becken ab mehreren tausend Liter oder ein Gartenteich kann in sich selbst stabil laufen und nur dort kann auf Wasserwechsel im Idealfall verzichtet werden. Kleine Becken haben den Vorteil, dass Sie sehr einfach in der Wartung und Pflege sind. Die Zeit für einen Wasserwechsel ist sehr kurz im Vergleich zu großen Becken und Sie müssen nicht so viel Zeit einplanen. Gerade für Neulinge ist das die bessere Alternative, da der Pflegeaufwand gerne unterschätzt wird.

Unser Tipp: Fangen Sie klein an! Für den Anfang reichen 20-50 Liter.

Wo stelle ich mein Aquarium hin?

Wählen Sie für Ihr Becken einen Standort, der möglichst wenig dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Sonnenlicht fördert das Algenwachstum und stört zusätzlich den dekorativen Effekt Ihres Beckens. Je dunkler die Ecke ist, in der Sie das Aquarium stellen, desto besser kommt es zur Geltung.

Was benötige ich an elektronischen Komponenten?

Sie benötigen, für eine ausreichende Engergieversorgung, mindestens drei Steckdosen bzw. eine Mehrfachsteckdose mit mindestens 3 Plätzen und eine Zeitschaltuhr. Die Zeitschaltuhr sollten Sie mit der Beleuchtung des Aquariums verbinden und so programmieren, dass das Aquarium morgens 4-5 Stunden beleuchtet wird, etwa 2 Stunden pausiert und Nachmittags nochmal 5-7 Stunden beleuchtet wird. Dadurch haben Sie weniger Probleme mit Algen, welche das Gesamtbild des Aquariums verschlechtern. Aquarienpflanzen machen diese Licht-Pausen nichts aus, im Gegenteil, sie können sich von überflüssen Schadstoffen befreien. In der Praxis hat sich diese Methode bestens bewährt.


Was brauche ich alles für mein Aquarium?

Anleitungsbeispiel für ein 20 Liter Garnelenbecken

Unsere Anleitung beruht auf jahrelanger Erfahrung, die wir an Sie weitergeben möchten. Daher beschränken wir uns auf Produkte, die wir selbst im Shop führen und bereits bei Kunden als Schaubecken im Einsatz haben.

Das Aquarium

Wenn Sie einen einfachen Einstieg bevorzugen, empfehlen wir ein komplettes Set zu kaufen, bestehend aus Aquarium, Lampe, Heizung und Filter. Das „Nano LED Set 20 Liter“ aus unserem Shop dient uns hier als Beispiel. Bei solchen Komplett-Sets wird gewährleistet, dass die Komponenten zueinander passen und Sie keine unangenehme Überraschung beim Aufbau erleben.

Der Bodengrund

Als bewährten Bodengrund empfehlen wir „Aquatic Nature Shrimp-Soil 1,5l“. Für ein 20 Liter Becken benötigen Sie dieses Produkt in 2facher Ausführung, also etwa 3 Liter Aquarienkies. Falls Sie bereits Bodengrund gekauft haben oder woanders kaufen möchten, empfehlen wir darauf zu achten, dass es sich nicht um Dekokies handelt sondern um richtigen Pflanzenkies, der bereits Nährstoffe enthält. Da wir uns in unserem Beispiel als Besatz für Garnelen entschieden haben, ist der Kies von Aquatic Nature aufgrund seiner PH-regulierenden Eigenschaften besonders geignet. Sie können diesen zudem ungewaschen ins Becken geben.

Die Dekoration

An Dekomaterial können Sie grundsätzlich alles verwenden, was dem Wasser nicht schadet, oder nach bestimmter Zeit verdirbt, Holz aus Wald und Garten ist z.B. nicht geeigent. Kaufen Sie lieber spezielle Aquarienwurzeln, am besten im Zoofachhandel. Im Internet werden in der Regeln keine einzelnen Wurzeln angeboten, im Zoogeschäft vor Ort werden Sie eher fündig. Spezielle Steine gibt es dort auch, je nach Geschmack dürfen es aber auch Steine aus dem Garten sein. Diese sollten dann vor dem Einsetzen gründlich gewaschen werden.

Die Aquarienpflanzen

Neben dem Besatz an Tieren, sollte die Auswahl der richtigen Aquarienpflanzen gut durchdacht sein. Oft werden Pflanzen nur nach ihrem Aussehen gekauft, die dann ggf. nach kurzer Zeit eingehen, was sehr ärgerlich sein kann. Da wir uns in diesem Beispiel nicht mit exakten Lichtverhältnissen und zusätzlicher Düngung sowie CO2 Zufuhr beschäftigen wollen, wählen wir Pflanzen, die keine großen Ansprüche an die Licht- und Wasserwerte stellen.

Über unseren Pflanzenfilter sollten Sie Pflanzen wählen, die:
  • Schwierigkeit einfach bzw. mittel aufweisen
  • Wenig bzw. mittel viel Licht benötigen
  • Für Nano-Aquarien geeignet sind
Besonders bewährt für dieses Einrichtungsbeispiel und dem „Nano LED Set 20 Liter“ haben sich folgende Wasserpflanzen:
  • Hydrocotyle cf. tripartita (dreiteiliger Wassernabel) für den Vordergrund bzw. Mittelgrund
  • Taxiphyllum barbieri (Javamoos) oder Vesicularia montagnei (Weihnachtsbaummoos) für Akzente oder Vordergrund, aufgebunden mit Nylonschnur auf kleine Steine oder Wurzeln
  • Riccia fluitans (Teichlebermoos)  aufgebunden mit einem Stück Haarnetz oder Angelschnur auf Wurzeln oder Steinen
  • Lilaeopsis brasiliensis (Brasilianische Graspflanze) für den Mittel- oder Hintergrund
  • Cryptocoryne willisii (Willis' Wasserkelch) für den Mittelgrund
  • Microsorum pteropus (Javafarn) oder Microsorum pteropus latifolius (Breitblättriger Javafarn) für den Hintergrund (sollte auch aufgebunden und nicht eingepflanzt werden)
  • Staurogyne repens (Kriechende Staurogyne) für Akzente im Mittelgrund














Hejato Schaubecken im
Sprint Gesundheitszentrum

Die Pflanzen der Gattung Anubias empfehlen wir für dieses Beispiel nur bedingt, da es immer wieder zu Sterbefällen in Verbindung mit Garnelen kommt. Bei einem reinen Pflanzenbecken oder Besatz mit Zwergsalmlern sind Anubias kein Problem und außerdem sehr dekorativ. 

Garnelen reagieren darüberhinaus sehr empfindlich auf bestimmte Schadstoffe. Da es leider nie auszuschließen ist, dass Aquarienpflanzen Stoffe abgeben, die Garnelen schädigen können (Pflanzenschutzmittel oder Düngerreste), sollte man sie grundsätzlich kurz wässern oder zumindest abspülen, bevor man sie ins neue Aquarium pflanzt. Bei bereits vorhandenen Aquarien mit Garnelenbesatz sollte man die Pflanzen mindestens 1-2 Tage wässern. Am besten eigent sich dafür ein sauberer Eimer, der mit lauwarmen Wasser befüllt und in der Nähe einer Tageslichtquelle aufgestellt wird.

Die Tiere

Der Tierbesatz ist durch die Beckengröße limitiert, daher ist unser Beispiel für Fische ungeeigent. Da wir uns aber für Garnelen entschieden haben, die als besonders aktiv, gesellig und wunderbar zu beobachten sind, ist die Beckengröße zweitrangig. Möchte man Garnelen ins Becken setzen, können viele verschiedene Arten verwenden werden. Hinsichtlich Pflege und Vermehrung sind z.B. Bienengarnelen sehr geeignet. Diese bekommen Sie in den meisten Zoofachgeschäften. Falls Sie sich genauer informieren möchten, empfehlen wir einen Fachhandel für Garnelen aufzusuchen, z.B. das Garnelenhaus. In einem 20 Literbecken haben bis zu 15 Garnelen, je nach Umfang der Dekoration, ausreichend Platz. Für unser Beispielbecken haben sich z.B. 3-4 „Red Crystal“ Garnelen, 3-4 „Black Bee“ Garnelen und 2-3 Tigergarnelen bewährt.

Wenn Sie Ihr Aquarium eingerichtet und mit Wasser befüllt haben, sollten Sie mindestens 3 Wochen warten bevor Sie die Tiere einsetzen. Dadurch können sich Filterbakterien bilden, die wiederrum das richitge Milleu für die Tierwelt herstellen und gefährliche Schadstoffe abbauen. Ausserdem gilt: Egal welche Tiere Sie kaufen, geben Sie diesen immer ein wenig Zeit um sich an Ihre neue Umgebung zu gewöhnen. Legen Sie den Beutel mit den Tieren etwa 30 Minuten ins Aquarium, damit sich die Temperatur anpassen kann. Danach füllen Sie etwa alle 5 Minuten ein wenig Wasser Ihres Beckens in den Transportbehälter. Nach 3 maligem Wiederholen empfehlen wir die Tiere mit einem kleinen Kescher herauszufangen und sie in die neue Umgebung einzusetzen. Das noch vorhandene Wasser im Beutel sollten Sie weg schütten um keine Keime oder Algensporen mit in Ihr kleines neues Ökosystem mitzunehmen.

Aquarienpflege und Algenbekämpfung

Damit Sie lange Freude an Ihrem Becken finden, haben wir im Folgenden Tipps für Sie zusammengetragen, die sich in der Praxis sehr bewährt haben.

Gerade zu Beginn kann es vorkommen, dass sich Ihre Pflanzen aus dem Bodengrund lösen. Um deren Wachstum nicht zu gefährden sollten Sie hin und wieder einen Blick ins Becken werfen um sie wieder einzupflanzen. Außerdem sollten Sie in den ersten 2-3 Tagen jeden Tag 50% des Aquarienwassers wechseln. Dadurch können Schadstoffe und Mineralien, die sich zu Beginn aus dem Bodengrund vermehrt lösen, herausgenommen werden. Nach unserer Erfahrung ist dies mit dem „Aquatic Nature Shrimp-Soil 1,5l“ allerdings nicht notwendig.

Achten Sie auf den wöchentlichen Teilwasserwechsel. Etwa 30% des Wassers sollte durch frisches Leitungswasser erstetzt werden. Dadurch verdünnen Sie nicht nur das vorhandene Wasser und vermindern vorhandene Schadstoffe, sondern Sie führen auch wichtige Spurenelemente, Mineralien und CO2 hinzu, die Ihre Aquarienpflanzen gerne annehmen und es Ihnen mit besserem Wachstum und erhöhter Sauerstoffproduktion danken. Für unser Beispiel benötigen Sie hierfür lediglich einen Eimer Wasser mit etwa 3-5 Liter Volumen. Mit einem kleinen Becher lässt sich das Wasser sehr einfach abschöpfen und zurückführen. Zu viel oder zu wenig Wasserwechsel kann dem Aquarium schaden, daher ist die Menge in Verbindung mit der regelmäßigen Durchführung sehr wichtig.

Das Thema Algen ist so alt wie die Aquaristik selbst. Algen gibt es sogar in perfekt funktionierenden Aquarien. Sie nehmen die Nährstoffe an sich, die Ihre Pflanzen nicht verbrauchen. Glücklicherweise gibt es hervorragende biologische Methoden um Algen zu bekämpfen. Für unser Beispiel haben sich 2-3 Zebrarennschnecken bewährt, die bereits nach ein paar Tagen nach dem Befüllen des Beckens eingesetzt werden können. Vorrausgesetzt der Wasserwechsel wird wöchentlich durchgeführt, fressen die Schnecken jeglichen Algenbelag von den Scheiben, Pflanzen und Dekoration. Die Schnecken vermehren sich außerem nicht im Süßwasser, weshalb Sie keine Schneckenplage befürchten müssen. Wenn Algen allerdings überhand nehmen, sollte nach der Ursache geforscht und nicht zu Chemikalien gegriffen werden. Falls es mal dazu kommen sollte, beraten wir gerne und helfen das Problem in den Griff zu bekommen. Da jedes Aquarium anders ist, und gerade kleine Becken sich nicht immer vorhersehbar entwickeln, können bei zunehmender Algenvermehrung zusätzlich 1-2 Amanogarnelen helfen, diese zu bekämpfen. Diese Garnelenart frisst bis zu sieben mal so viele Algen wie andere Garnelen und hilft enorm bei der Beseitigung von unerwünschten Algen.

Gelegentlich steht auch eine Filterreinigung an. In unserem Beispielbecken haben wir einen Filter mit nur einem groben Filterschwamm eingesetzt. Da der angereicherte Schlamm im Filter nützliche Bakterien enthält, sollte dieser nur ausgewaschen werden, wenn der Durchfluss des Filters erheblich gestört ist. 

Hejato wünscht viel Spass mit ihrem Aquarium. Gerne helfen wir jederzeit falls Sie Fragen zu ihrem neuen Hobby haben.